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Organtransplantationen gehören heute zum Standard der medizinischen Versorgung und können das Leben vieler schwerkranker Menschen retten oder die Lebensqualität deutlich verbessern.

Oft sind es lebensbedrohliche Krankheiten, die eine Organtransplantation erforderlich machen. Beispielsweise ist bei schwerem Herz-, Lungen- oder Leberversagen ein Weiterleben nur durch eine Organtransplantation möglich. In anderen Fällen ist der Verlust einer Organfunktion, beispielsweise von Bauchspeicheldrüse oder Nieren, mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität und weiteren Folgeerkrankungen verbunden. Die Übertragung eines funktionstüchtigen Spenderorgans kann in diesen Fällen die Lebensqualität verbessern und das Auftreten von Spätschäden verhindern.

Organtransplantationen werden seit ca. 50 Jahren durchgeführt und sind inzwischen ein bewährtes Verfahren der medizinischen Versorgung. Allerdings enthält ein Spenderorgan für den Empfänger fremde Gewebemerkmale, die dazu führen können, dass das transplantierte Organ abgestoßen wird. Die Funktion des Spenderorgans ist daher besser, wenn der Grad der Gewebeübereinstimmung zwischen Spender und Empfänger möglichst groß ist. Trotzdem ist eine medikamentöse Unterdrückung der Abstoßung, mit der das Immunsystem des Empfängers normalerweise auf körperfremdes Gewebe reagiert, eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Transplantation.

Immunsuppressiva – die Stütze der Transplantationsmedizin

Durch die Entwicklung immer effektiverer so genannter Immunsuppressiva, Medikamente, die die körpereigene Abwehr unterdrücken, kann die Häufigkeit von Abstoßungsreaktionen reduziert werden. Dadurch verbessern sich die Ergebnisse nach Transplantation wesentlich. Die immunsuppressiven Medikamente müssen nach einer Transplantation dauerhaft eingenommen werden, obwohl sie auch zahlreiche unerwünschte Wirkungen haben. So ist beispielsweise durch die herabgesetzte Immunabwehr die Gefahr, an einer Infektion zu erkranken, deutlich erhöht. Auch können andere Erkrankungen ausgelöst werden, wie z.B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck oder eine Einschränkung der Nierenfunktion. Daher sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig.